So findest du die Hebamme deines Vertrauens
Welche Leistungen einer Hebamme du in Anspruch nehmen willst, kannst du selbst entscheiden. Wichtig ist, dass du deiner Hebamme vertraust – vor allem für die Begleitung der Geburt.
Eine Hebamme begleitet dich während der Schwangerschaft, hilft bei der Geburt und unterstützt dich im Wochenbett. Für viele Schwangere ist sie eine sehr wichtige Bezugsperson, denn mit ihrem kompetenten Rat und ihrer Fürsorge kannst du der Geburt viel gelassener entgegensehen. Möglicherweise wirst du staunen, bei wie vielen Dingen dich die Hebamme unterstützen kann:
In der Schwangerschaft
- Schwangerenvorsorge werdende Mütter können sich wahlweise ausschliesslich oder teilweise von der Hebamme in der Schwangerschaft betreuen lassen. Inzwischen bieten einige Gynäkologen auch ein Tandem an, eine Untersuchung bei der Hebamme, die nächste Untersuchung beim Arzt, usw.
- Beratung persönlich, telefonisch oder über E-Mail bei allen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt
- Hilfeleistung bei Schwangerschaftsbeschwerden
- Geburtsvorbereitungskurse
- Komplementäre Unterstützung wie z.B. Akupunktur, K-Taping, Homöopathie, Lasertherapie, Moxen, etc.
Rund um die Geburt
Betreuung ab Beginn der Wehen bis mindestens drei Stunden nach der Geburt (egal ob im Spital, im Geburtshaus oder zu Hause).
Bei vaginaler Geburt Überwachung der physiologischen Geburt, Anleitung der Gebärenden (Atmung, Entspannung) und Überwachung des Babys während der verschiedenen Phasen der Geburt (Eröffnungsphase, Austreibungsphase und Pressperiode, Nachgeburtsperiode) sowie Erstversorgung des Neugeborenen, Stillanleitung und (Assistenz zur) Nahtversorgung.
Bei Kaiserschnittgeburten Betreuung und Begleitung der Gebärenden in den OP-Saal, sowie Erstversorgung des neugeborenen Babys.
Im Wochenbett
- Betreuung im Wochenbett
- Hebammenhilfe bis zu zwölf Wochen nach der Geburt (bei Bedarf auch länger)
- Stillförderung
- Ernährungsberatung
- Unterstützung bei der Pflege des Neugeborenen
- Rückbildungskurse
In der Stillzeit
- Beratung und Unterstützung vom ersten Stillen bis zum Ende der Stillzeit bei Stillproblemen und Schwierigkeiten
Du wünschst dir eine persönliche Hebamme?
Welche Leistungen du in Anspruch nimmst, bleibt dir überlassen. Wenn du aber eine intensivere, persönliche Betreuung wünschen und genau wissen möchtest, wer dich bei der Geburt begleiten wird, solltest du dich spätestens ab dem 5. Schwangerschaftsmonat eine Hebamme suchen, die durchgehend für dich da ist.
- Wenn du eine Hausgeburt ins Auge fasst, informiere dich rechtzeitig nach einer freiberuflichen Hebamme, die über entsprechende Erfahrung in diesem Bereich verfügt und dich schon während der Vorsorge betreut.
- Du suchst über die Spital deiner Wahl eine Beleghebamme, die nicht festangestellt dort arbeitet, aber in den Spitalablauf eingebunden ist. Der Vorteil: Die Beleghebamme steht dir auch ausserhalb des Spitals zur Seite. Tipp: Eine gute Gelegenheit, die Beleghebamme deines Vertrauens kennen zu lernen, sind Informationsveranstaltungen deiner Klinik.
- Solltest du dich für eine Geburt im Geburtshaus entscheiden, findest du auch dort eine Hebamme. Diese kann dich vor, während und nach der Geburt persönlich betreuen. Auch wenn du nicht im Geburtshaus entbinden möchten, kannst du dort Kontakt zu freiberuflichen Hebammen aufnehmen.
- Du wendest dich an eine Hebammenpraxis. Dort arbeiten meist mehrere Hebammen zusammen. Der Vorteil ist, dass du – sollte deine Hebamme zum Geburtstermin krank oder in Urlaub sein – von einer Kollegin betreut werden kannst, die deine Wünsche kennt.
Aptaclub Experten-Tipp:
Suche beim Hebammenverband Schweiz eine Hebamme in deiner Nähe, die dich während deiner Schwangerschaft und Geburt sowie im Wochenbett und den ersten Wochen daheim mit dem Neugeborenen persönlich begleitet.
Rechtzeitig eine Nachsorgehebamme suchen
Die Leistungen einer Hebamme kannst du in einer Art Baukastenprinzip zusammenstellen. Auch wenn du nur während der Geburt von einer Spitalhebamme betreut wurdest, steht dir nach der Geburt die Unterstützung einer Nachsorgehebamme in den ersten 12 Lebenswochen deines Babys zu. Diese berät dich während der Wochenbett- und Stillzeit und steht dir mit vielen guten Ratschlägen und Tipps zur Seite. Die Leistungen der Hebamme wird direkt mit deiner Krankenkasse abgelichen.
Um eine Nachsorgehebamme zu finden, kannst du jede freiberufliche Hebamme oder Beleghebamme kontaktieren – am besten so frühzeitig wie möglich. Adressenlisten bekommst du von deiner Krankenkasse, in Hebammenpraxen und Geburtshäusern, beim Frauenarzt, in der Entbindungsklinik oder einfach beim Hebammenverband Schweiz.
Tipp von Jasmin, Mami von 2 Kindern und Leiterin Aptaclub Elternservice
Achte bei der Auswahl einer persönlichen Hebamme oder Nachsorgehebamme darauf, dass diese nicht zu weit von deinem Zuhause weg wohnt. So können du und die Hebamme sich im Bedarfsfall schnell und ohne grossen Aufwand erreichen. Und hör auf dein Bauchgefühl! Wenn du spürst, dass die Chemie nicht stimmt, kannst ohne schlechtes Gewissen wechseln! Die Begleitung durch Schwangerschaft und Geburt ist so intim, dass du dich zu 100 Prozent bei deiner Hebamme aufgehoben fühlen solltest.
Wir sind für dich da!
Hast du Fragen? Jasmin und das Aptaclub Elternservice Team sind gerne für dich da.