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Allergieauslöser bei Babys und Tipps zur Allergievorbeugung

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Die häufigsten Allergieauslöser bei Babys

Du möchtest wissen, wodurch Allergien bei Babys ausgelöst werden können und welche Möglichkeiten der Vorbeugung du hast? Die folgenden Informationen klären dich auf.

 Es gibt unzählige Allergieauslöser. Die folgenden gelten als die bekanntesten.

  1. Genetische Vorbelastung
  2. Wahl des Geburtsverfahrens (Kaiserschnitt)
  3. Rauchen/Tabakrauch
  4. Schimmelpilze
  5. Schadstoffe in der Raumluft
  6. Hausstaub/Hausstaubmilben
  7. Haustierhaltung (insbesondere die Haltung von Katzen)
  8. Übertriebene Hygiene
  9.  Wenig Kontakt mit anderen Kindern

1. Genetische Vorbelastung

Die Neigung, eine Allergie zu entwickeln, ist ein Aspekt der Gesundheit, der vererbbar ist. Ein erhöhtes Allergierisiko haben Kinder, bei denen ein Elternteil oder ein Geschwisterkind unter Allergien leidet. Sind beide Eltern Allergiker, steigt das Risiko des Kindes auf mehr als das Doppelte. 

Das ist jedoch noch kein Grund zur Sorge: Ein erhöhtes Allergie-Risiko bedeutet nicht, dass dein Baby später zwangsläufig eine Allergie ausbilden wird. Je früher du weisst, ob dein Kind tatsächlich allergiegefährdet ist, desto eher und wirkungsvoller kannst du vorbeugen. Am besten besprichst du dich mit deinem Kinderarzt oder während der Schwangerschaft mit deinem Gynäkologen. Eine sogenannte Familienanamnese, bei der dein Arzt alle relevanten Informationen über Erkrankungen sammelt, ist derzeit die beste Methode zur Vorhersage einer möglichen Allergieentwicklung.

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2. Wahl des Geburtsverfahrens (Kaiserschnitt)

Babys, die auf natürlichem Weg geboren werden, nehmen beim Passieren des Geburtskanals etliche Darmkeime der Mutter auf. Diese sind für das kindliche Immunsystem von grosser Wichtigkeit. Schliesslich entwickelt sich die Immunabwehr des Kindes im ersten Lebensjahr primär über die mikrobielle Vielfalt im Darm. Ausserdem geht es während einer vaginalen Geburt lange nicht so steril zu wie im Operationssaal während eines Kaiserschnitts. Das stimuliert das kindliche Immunsystem und sorgt für einen guten Start.

Kaiserschnittkinder nehmen bei der Geburt zwar wichtige Hautbakterien auf, doch es fehlen die typischen Darmbakterien, was die Entwicklung von Allergien begünstigen kann. Solltest du also in der angenehmen Lage sein, es dir aussuchen zu können, auf welche Weise dein Kind zur Welt kommen soll, dann ist die natürliche Geburt immer die beste Wahl.

3. Rauchen/Tabakrauch

Rauchen und Passivrauchen sind nicht nur schädlich für die Lunge und die Atemwege, der Tabakrauch fördert auch die Entstehung von Allergien, insbesondere des allergischen Asthmas (Asthma bronchiale). Beuge dies vor, indem beide Elternteile während der Schwangerschaft sowie nach der Geburt auf das Rauchen verzichten, und sorge am besten auch ausserhalb der eigenen vier Wände für eine rauchfreie Umgebung.

4. Schimmelpilze

Eine Allergie kann ausgelöst werden durch eine Überempfindlichkeit auf die Sporen (Samen) oder Partikel eines Schimmelpilzes. Bei Schleimhautkontakt, das heisst nach Einatmen oder Verzehr, reagiert der Allergiker unter anderem mit Schnupfen, Husten und Niesanfällen. Leider sind Schimmelpilze nahezu überall vorhanden. Sie wachsen dort am besten, wo es feucht und warm ist und organische Nährstoffe zur Verfügung stehen: auf Lebensmitteln, Tapeten, Polstern und Vorhängen, in der Küche, im Bad, Keller und Garten. Vorbeugen kannst du, indem du mehrmals täglich kräftig stosslüftest und damit für ein kühles (nicht kaltes) und trockenes Raumklima sorgst. Ständig gekippte Fenster, schwere Vorhänge vor den Fenstern oder viele Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und begünstigen das Wachstum von Schimmelpilzen. Eine gute Investition ist die Anschaffung eines Hygrometers. Dieses Luftfeuchtigkeitsmessgerät kostet nur wenige Euro, schlägt jedoch Alarm, sobald die Raumluftfeuchte einen kritischen Wert erreicht.

5. Schadstoffe in der Raumluft

Schadstoffe in der Wohnung können über die Raumluft das Risiko für das Auftreten von Allergien erhöhen. Am besten achtest du bei der Neuanschaffung von Möbeln und Bodenbelägen aber auch beim Kauf von Farben, Lacken oder Reinigungsmitteln auf die Angaben zur Umweltverträglichkeit. Regelmässiges Stosslüften in der Wohnung hilft, die Belastung durch Innenraumschadstoffe so gering wie möglich zu halten. Wenn möglich verschiebe Malerarbeiten oder andere Renovierungsmassnahmen auf die Zeit nach der Schwangerschaft und Stillzeit.

6. Hausstaub/Hausstaubmilben

Ausgelöst wird die Hausstauballergie von Milben, besser gesagt den Kotpartikeln dieser Spinnentiere, die sich mit dem Staub im Haushalt mischen. Ein Zeichen von Unsauberkeit sind Milben aber nicht. Sie gehören schlicht zu unserem Leben dazu und sind für gesunde Menschen nicht gesundheitsschädlich. Trotzdem stellen sie das häufigste Allergen in Innenräumen dar und können die allergische Atemwegserkrankung Asthma (Asthma bronchiale) oder Neurodermitis hervorrufen. Der normale Hausputz mit Staubsaugen, Lüften, Wischen der Böden und regelmässigem Waschen von Bettwäsche und Kuscheltieren reicht dennoch in der Regel völlig aus.

7. Haustierhaltung (insbesondere die Haltung von Katzen)

In der Schweiz gehört die Tierhaarallergie neben der Pollen- und Hausstaubmilbenallergie zu den häufigsten Allergiearten und kann zu Neurodermitis oder Asthma führen. Dabei ist der Name „Tierhaarallergie“ irreführend: Allergieauslösend sind nicht die Tierhaare selbst, sondern tierische Fremdstoffe, etwa aus dem Speichel oder dem Schweiss der Tiere. Liegt kein erhöhtes Allergierisiko vor, gelten Haustiere als unproblematisch. Vielmehr kann der Kontakt zu Tieren das kindliche Immunsystem sogar positiv beeinflussen. Je mehr es „trainiert“ wird, das heisst sich mit körperfremden Stoffen auseinandersetzen muss, desto stärker wird es sich entwickeln. Nur allergiegefährdete Kinder sind in einer katzenfreien Umgebung besser aufgehoben. Hingegen hat der Hund im Haus wahrscheinlich keinen allergieauslösenden Einfluss. Solltest du die Anschaffung eines Tieres erwägen, berate dich bei einem familiär bedingten Allergierisiko am besten mit deinem Arzt oder Kinderarzt. Wenn keine Allergien in deiner Familie vorkommen, spricht nichts gegen die Haustierhaltung.

8. Übertriebene Hygiene

Auch wenn es paradox klingt: Zu viel Hygiene kann die Entstehung von Allergien bei Kindern begünstigen. Weltweit werden in Regionen mit niedrigeren Hygienestandards weniger Allergieerkrankungen verzeichnet als bei uns in den westlichen Industrieländern. Der Grund: Ein starkes Immunsystem braucht Training in jungen Jahren. Es muss die Chance haben, schon früh verschiedenste körperfremde Stoffe kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Das erklärt auch, warum Kinder, die in engem Kontakt mit Tieren oder auf einem Bauernhof leben, seltener zu Allergien zu neigen scheinen. Spielen im Dreck macht offensichtlich weniger anfällig gegen Überreaktionen der Immunabwehr. Die beste Vorbeugung ist, es beim Hausputz nicht zu übertreiben – der Kontakt mit natürlichen Umweltkeimen, Bakterien und anderen Erregern fordert und fördert das Immunsystem.

9. Wenig Kontakt mit anderen Kindern

Damit sich das Immunsystem gesund entwickeln kann, braucht es die Begegnung mit Bakterien und anderen Erregern. Bring dein Kind also möglichst täglich mit anderen Kindern zusammen. Am besten draussen in der Natur und an der frischen Luft, wo es je nach Jahreszeit zusätzlich dem Flug verschiedenster Pollen ausgesetzt ist. Auch ständiges Händewaschen muss nicht sein. Der Grundstein für eine starke Immunabwehr wird in den ersten Jahren gelegt – für ein ganzes Leben.

Ein starkes Immunsystem kann Allergien besser abwehren. Wusstest du, dass die ersten Lebensjahre ausschlaggebend für die Bildung der körpereigenen Immunabwehr sind? Eine grosse Bedeutung kommt dabei der Ernährung deines Babys zu, denn sie kann ihm helfen, ein gesundes Abwehrsystem aufzubauen.

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