Ist die zweite Schwangerschaft einfacher?
Wie unterscheidet sich die zweite Schwangerschaft von der ersten? Ist sie wirklich weniger anstrengend und einfacher? Was bedeutet es, schwanger zu sein und als Mutter bereits für ein Kind oder mehrere Kinder zu sorgen? Welche Veränderungen im Familienleben kommen auf sie zu und wie findest du Zeit für deine eigenen Bedürfnissen, eine gesunde Ernährung und Erholung? Wir haben Wissenswertes und Tipps für dich zusammengestellt.
Körperliche Entwicklung
Was bleibt gleich?
Viele Mütter erleben die zweite oder folgende Schwangerschaft einfacher als die erste. Aufgrund deiner Erfahrungen aus der ersten Schwangerschaft und Geburt weisst du bereits, auf was du besonders achtgeben musst. Auch kannst du körperliche und emotionale Veränderungen besser einordnen und damit gelassener umgehen.
Wenn du während deiner ersten Schwangerschaft unter bestimmten Schwangerschaftsbeschwerden oder -komplikationen gelitten hast, wie z. B. Schwangerschaftsdiabetes, Beckenbodenschwäche, Schwangerschaftsgestose (mit Symptomen wie Blutdruckerhöhung, starken Wassereinlagerungen und Übelkeit sowie Einschränkung der Nierenfunktion)1, Harninkontinenz, Hämorrhoiden oder Krampfadern, werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einer Folgeschwangerschaft wieder auftreten. Die gute Nachricht ist: du kannst nun, soweit das möglich ist, frühzeitig vorbeugen, die Symptome schneller erkennen und diese lindern. Deine Hebamme und dein betreuender Arzt/deine beträuende Ärztin können ebenfalls nach frühen Anzeichen Ausschau halten und rechtzeitig Massnahmen zur Behandlung einleiten.
Zu Beginn deiner Schwangerschaft wird daher dein betreuender Arzt Einzelheiten über vorherige Schwangerschaften und Geburten erfragen und falls nötig eine besondere medizinische Betreuung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen festlegen.
Was kann sich ändern?
Auch wenn eine Schwangerschaft grundsätzlich gleich verläuft, ist doch jede einzigartig – so wie jedes Kind auch. Es ist daher auch bei einer Folgeschwangerschaft vollkommen normal, wenn bei dir Fragen oder Ängste auftauchen. Am besten besprichst du diese mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, die dir ja vielleicht schon aus deiner ersten Schwangerschaft vertraut sind. Hier noch ein paar weitere Aspekte, die nun anders sein können:
- Rein optisch sieht man dir deine Schwangerschaft eventuell früher an als beim ersten Mal, da sich dein Bauch schneller zeigen kann.
- Da du bereits das Gefühl kennst, wenn sich dein Baby in deinem Bauch zum ersten Mal dreht oder bewegt, bemerkst du erste Kindsbewegungen möglicherweise früher.
- Im dritten Trimester kann es in Folgeschwangerschaften auch häufiger zu Vorwehen (harmlose und unregelmässige Übungswehen in der Schwangerschaft)2 kommen.
- Sollte bei dir eine Rhesus-Unverträglichkeit vorliegen, dann hast du während deiner ersten Schwangerschaft bzw. Geburt möglicherweise Antikörper gegen das Blut deines Rhesus-positiven Kindes gebildet und es sollte während der aktuellen Schwangerschaft die Rhesusprophylaxe als Spritze verabreicht werden, um die Antikörperbildung in dieser und folgenden Schwangerschaften zu verhindern.
- Eine Schwangerschaft belastet dein Becken und den unteren Rücken sehr stark und du stellst möglicherweise fest, dass deine Beckengelenke, Rücken oder Symphyse jetzt mehr schmerzen als während deiner ersten Schwangerschaft. Frage deinen Arzt oder deine Hebamme, ob Kompressionsstrümpfe oder ein Beckengürtel dir Linderung verschaffen können. Schenke jetzt auch deiner Haltung besondere Aufmerksamkeit: Versuche nicht zu lange zu stehen. Wenn du stehst, denk daran, aufrecht zu stehen, sodass Ohr, Schulter und Hüfte eine Linie bilden.
- Viele werdende Mütter berichten, dass sie ihre zweite Schwangerschaft weniger intensiv erleben als ihre erste. Du solltest deshalb jedoch kein schlechtes Gewissen haben: Du sorgst bereits für ein Kind (oder mehrere), was viel Aufmerksamkeit erfordert und von den eigenen Bedürfnissen ablenkt. Manche Mütter haben auch Sorge, dass das zweite Kind weniger Aufmerksamkeit bekommen wird als das erste. Auch solche Gedanken sind völlig normal und sollten dich nicht beunruhigen. Bereite dein älteres Kind gut auf die Ankunft des kleinen Geschwisterchens vor und geniesse deine Schwangerschaft inmitten deiner wachsenden Familien.
Geschwisterrivalität und ihre Ursachen
Du freust dich auf dein zweites Kind und sorgst dich gleichzeitig, ob auch dein älteres Kind gut mit den Veränderungen zurechtkommt? Vielleicht fragst du dich auch, wie es sein wird, deine Liebe und Aufmerksamkeit in Zukunft zwei Kindern zu schenken? Hier mehr erfahren.
Geburtsvorbereitungskurs: ja oder nein?
Auch wenn du bereits auf deine Geburtserfahrung und einen früheren Geburtsvorbereitungskurs zurückgreifen kannst, empfiehlt sich eine Wiederholung bei einer erneuten Schwangerschaft. Hier kannst du dein Wissen auffrischen und dich mit anderen Frauen über deine Erfahrungen, Sorgen und Ängste austauschen. Falls es bei deiner vorherigen Geburt Probleme gab, kannst du dich jetzt darauf vorbereiten und diese eventuell beim nächsten Mal vermeiden. Manche Hebammen, Hebammenpraxen, Physiotherapeutinnen, Elternberatungsstellen und Spitäler bieten auch spezielle Kurse für die zweite (oder folgende) Schwangerschaft an – eine gute Gelegenheit, um andere Mütter in einer vergleichbaren Situation zu treffen. Nutze deine Zeit im Kurs, um dich ganz deinen Bedürfnissen und dieser Schwangerschaft zu widmen. Was dir jetzt gut tut, davon profitiert dein Baby im Bauch ebenfalls.
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Während du in deiner ersten Schwangerschaft wahrscheinlich noch besser auf dich achten und Zeit zum Ausruhen finden konntest, kann das in deiner zweiten oder nächsten Schwangerschaft möglicherweise schwieriger sein. Schliesslich hast du noch ein oder mehrere Kinder, die betreut und umsorgt werden wollen. Das schränkt nicht nur deine freie Zeit stark ein, sondern verbraucht auch viel Energie, fordert deine Kräfte und kann ermüden.
Doch auch wenn es jetzt doppelt so schwierig erscheint, Zeit zum Ausruhen zu finden, ist es mindestens so wichtig wie während deiner ersten Schwangerschaft. Eine Möglichkeit ist, dass du dich zur gleichen Zeit wie dein Kind ausruhst oder ein Nickerchen machst. Oder gestalte gezielt ruhige Momente für dich und dein Kleines – lest zusammen ein Buch oder hört gemeinsam Musik. Nutze auch soweit wie möglich dein soziales Umfeld – Partner, Freunde und Familie – für die Kinderbetreuung oder für Hilfe im Haushalt.
Tipps, wie du Geschwisterrivalität vorbeugen kannst
So beziehst du dein Kind während deiner Schwangerschaft ein und stellst sicher, dass dein Erstgeborenes genug Aufmerksamkeit bekommt, wenn sein Geschwisterchen auf der Welt ist. Hier mehr lesen.
Gesund ernähren und fit bleiben
Während du in deiner ersten Schwangerschaft vermutlich genug Zeit hattest, um für eine gesunde Ernährung zu sorgen und sportlich aktiv zu bleiben, können diese Aspekte im normalen Alltag mit Kind, Familie und Beruf häufig zu kurz kommen. Trotzdem ist es mindestens genauso wichtig wie während deiner ersten Schwangerschaft, auf eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen zu achten.
Grössere Geschwisterkinder: Kleinkinder benötigen viele wichtige Nährstoffe zur Entwicklung des Immunsystems, sodass die Widerstandskraft gestärkt werden kann. Ein wertvoller Nährstoff-Lieferant kann in dieser Zeit Juniormilch sein. Juniormilch enthält die Vitamine A, C und D, die zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen. Hier mehr erfahren.
Versuche auch, einen festen Platz für Sport und Bewegung in deinen Tagesabläufen zu reservieren. So bleibst du fit und kannst noch besser die alltäglichen Belastungen mit Kind und Schwangerschaft meistern. Sport und Bewegung können dir helfen, typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen und Müdigkeit entgegenzuwirken. Studien zeigen zudem, dass Sport in der Schwangerschaft auch für dein Baby im Bauch von grossem Nutzen sein kann. Er kann die körperliche und geistige Entwicklung deines Babys langfristig positiv beeinflussen und ihm so einen starken Start ins Leben ermöglichen
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Was kann ein zweites Kind für dein Partnerschaft bedeuten?
Eine weitere Schwangerschaft, ein neues Kind, das verbinden die meisten Paare mit viel Vorfreude, manchmal aber auch mit Ängsten und Sorgen, ob finanzieller oder emotionaler Art. Versucht deshalb, Zeit für eure Partnerschaft zu finden und über mögliche Sorgen zu sprechen.
Untersuchungen zeigen, dass sich ab dem zweiten Kind häufig eine traditionelle Rollenverteilung zwischen beiden Partnern durchsetzt. Es ist deshalb ratsam, auch beim zweiten Kind rechtzeitig über deine eigenen Wünsche, Perspektiven und beruflichen Pläne zu sprechen und gemeinsame Absprachen zu treffen. Auch ist es wichtig, frühzeitig Haushalt und Kinderbetreuung partnerschaftlich aufzuteilen.
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